Inhalt: "Der Präsident muss Orientierungshilfen geben in Zeiten der Ratlosigkeit, muss Schneisen schlagen in das Dickicht unserer Tage. Genau dies hat Richard von Weizsäcker (...) getan. Sein Menschenbild und seine Weltvorstellung wurzeln in einer tieferen Dimension, als das normalerweise bei Politikern der Fall ist, und wahrscheinlich wurde er gerade darum von allen akzeptiert." Marion Dönhoff Das Amt des Bundespräsidenten war Richard von Weizsäcker gleichsam auf den Leib geschneidert, und auch ?außer Dienst? ist er bis heute eine politische und moralische Instanz geblieben. Wie kaum ein anderer Politiker hat er es verstanden, das Ganze der deutschen Gesellschaft in den Blick zu nehmen, Stärken und Schwächen der bundesdeutschen Demokratie darzulegen und zugleich immer wieder integrierend zu wirken. Gunter Hofmann, langjähriger Chefkorrespondent der Wochenzeitung ?Die ZEIT?, geht dem Lebensweg des Ausnahmepolitikers nach, schildert seinen familiären Hintergrund und die wesentlichen Stationen seiner politischen Karriere, aber er fragt auch einfühlsam nach der komplexen Persönlichkeit Weizsäckers, die sich nicht leicht auf eine Formel bringen lässt. So ist ein biographisches Portrait entstanden, das uns den Mann näher bringt, der ? gemeinsam mit Helmut Schmidt ? inmitten grassierender Politikverdrossenheit für viele Deutsche zum Inbegriff eines glaubwürdigen Staatsmannes geworden ist. Umfang: 295 S. ISBN: 978-3-406-62734-7
Inhalt: Unter dem Titel Römische Geschichte veröffentlichte der deutsche Historiker Theodor Mommsen von 1854 bis 1885 eine mehrbändige Darstellung der Geschichte des Römischen Reichs. Für dieses Werk erhielt Mommsen 1902 als erster Deutscher den Nobelpreis für Literatur. Für die Alte Geschichte ist es bis heute ein bedeutsames Werk. Ursprünglich waren fünf Bände geplant, die die Geschichte Roms von den Anfängen bis zur Zeit Diokletians abdecken sollten. Die ersten drei Bände erschienen jährlich von 1854 bis 1856 und decken die Zeit bis Gaius Iulius Caesar ab. Zur Veröffentlichung eines vierten Bandes kam es nicht; 1885 erschien als fünfter Band eine Darstellung über Die Provinzen von Caesar bis Diocletian. Die ersten drei Bände wurden von Mommsen in fünf Bücher unterteilt, der fünfte Band stellt in dieser Zählung das achte Buch dar. Theodor Mommsen (1817-1903) war ein deutscher Historiker und gilt als einer der bedeutendsten Altertumswissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Seine Werke und Editionen zur römischen Geschichte sind noch für die heutige Forschung von grundlegender Bedeutung. Umfang: 990 S. ISBN: 978-80-272-0580-6
Inhalt: Mit Blick auf die Gegenwart werden in diesem Buch Grundlinien und Grundprobleme der russischen Geschichte seit ihren Anfängen knapp umrissen. Neben einem Überblick über die politischen Ereignisse werden in Gegensatzpaaren langfristige Kontinuitäten erörtert, deren Wurzeln zum Teil schon im Mittelalter liegen: mächtiger Staat und passive Gesellschaft, privilegierte Eliten und geknechtete Unterschichten, Welt der Bauern und Welt der Städte, Frauen und Männer, Abwehr und Expansion, Russen und Nicht-Russen, Bevölkerungswachstum und Kolonisation, Extensivität und verzögertes Wirtschaftswachstum, Heiliges Rußland und Staatskirche, Hochkultur und Volkskultur, Europa und Asien. Umfang: 112 S. ISBN: 978-3-406-66562-2
Inhalt: SHOWDOWN IN KARTHAGO - ROMS AUFSTIEG ZUM WELTREICH Sommer 216 v.Chr. ? der Karthager Hannibal hat in einem strategischen Coup die Alpen überquert und dezimiert in einer Serie von Schlachten die römischen Truppen. Der Name CANNAE, wo mindestens 50 000 Legionäre den Tod gefunden haben, steht wie ein Menetekel über Rom. Droht den Römern ein weiterer dies ater, ein neuerlicher schwarzer Tag? ? Doch als die letzte Schlacht der Punischen Kriege geschlagen ist, liegt Karthago in Trümmern, und Rom beginnt seinen Aufstieg zum Weltreich. «Ich habe Angst vor der Zukunft, dass vielleicht einmal ein Anderer unserer Vaterstadt dasselbe Urteil spricht», so soll der Feldherr Scipio im Jahr 146 unter Tränen zu dem Historiker Polybios gesprochen haben, als er in die brennenden Ruinen Karthagos blickte. Er selbst hatte den Befehl gegeben, die antike Metropole, die über Jahrhunderte hinweg den Gang der Geschichte am Mittelmeer maßgeblich geprägt hatte, in Schutt und Asche zu legen. Siebzehn Tage soll Karthago gebrannt haben. Die Stadt wurde damals vollständig zerstört, ihre Stätte verflucht; die überlebenden Bewohner wurden in die Sklaverei verkauft. Seinen Soldaten gestattete der Oberbefehlshaber wegzuschaffen, so viel sie eben tragen konnten. Die Epoche, die mit dem Ausbruch des Ersten Punischen Krieges 264 begann und mit der Zerstörung Karthagos ihren Abschluss fand, ist die dynamischste Phase der Geschichte nicht nur der römischen Republik, sondern der gesamten antiken Mittelmeerwelt. In ihrer machtpolitischen Architektur blieb damals buchstäblich kein Stein mehr auf dem anderen, und auch die innere Struktur der römischen Gesellschaft wandelte sich von Grund auf. Michael Sommer bietet in dem vorliegenden Band nicht nur eine spannende und informative Gesamtdarstellung der Ereignisse, sondern er leuchtet zudem kenntnisreich die Hintergründe dieses Konflikts aus und stellt die Protagonisten und ihre Motive während der verschiedenen Entwicklungsphasen des Konflikts vor. So wird schließlich deutlich, weshalb Rom und die Mittelmeerwelt 264 in eine Periode krisenhafter Beschleunigung eintraten und warum diese mit Roms Triumph und Karthagos Vernichtung endete. Roms Sieg über Karthago ? Eine Weichenstellung für unsere westliche Kultur Von einer folgenreichen, welthistorischen Auseinandersetzung Ursachen, Verlauf und Folgen der Punischen Kriege Umfang: 368 S. ISBN: 978-3-406-76721-0
Inhalt: Ausgehend von den kulturphilosophischen und gesellschaftskritischen Schriften wird die »Seele« des Zeitalters beschrieben, wie sie sich in den politischen, sozialen und kulturellen Bewegungen um die Jahrhundertwende bis zum Zweiten Weltkrieg manifestiert ? und wie sie Freuds Theorie selber bestimmte: Er war ein Bürger dieser Zeit; er deutete seine Zeit als Bürger.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.) Umfang: 512 S. ISBN: 978-3-10-560686-5
Inhalt: Die Geschichte Roms für unsere Zeit:Wer hätte gedacht, dass Alte Geschichte so spannend und gegenwärtig sein kann?Unkonventionell, scharfsinnig und zugleich akademisch versiert ? dies trifft nicht nur auf die hochrenommierte Althistorikerin und Cambridge-Professorin Mary Beard selbst zu, sondern auch auf ihre neue große Geschichte des Römischen Reichs und seiner Bewohner.Scharfsinnig und lebensnah erzählt Mary Beard die Geschichte eines Weltreichs, lässt uns Kriege, Exzesse, Intrigen miterleben, aber auch den römischen Alltag ? vom Ärger in Mietshäusern bis zu Ciceros Scheidung. Sie lässt uns hinter die Legenden und Mythen blicken, hinterfragt sicher Geglaubtes und kommt zu überraschenden Einsichten. So erscheint Rom ganz nah ? etwa in seinen Debatten über Integration und Migration ? und doch auch faszinierend fern, wenn es beispielsweise um Sklaverei geht. Ein neuer Blick auf das alte Rom.In prächtiger Ausstattung, mit über hundert s/w Abbildungen und umfangreichem farbigem Bildteil. Umfang: 656 S. ISBN: 978-3-10-403144-6
Inhalt: Die Jahrzehnte zwischen 1870 und 1920 markieren Höhepunkt und Abschluss der europäischen Vorherrschaft in der Welt. Die Epoche ist gekennzeichnet von Phänomenen wie Kapitalismus, Technisierung und Demokratisierung, die neben ihrer Fortschrittlichkeit zugleich ein bisweilen grelles Schlaglicht auf gegenläufige Beharrungskräfte sowie die vielfältigen sozialen und politischen Kosten dieser schier grenzenlosen Dynamiken werfen. Europa bleibt aber ein heterogener Kontinent mit zum Teil scharfen Trennlinien zwischen Ost und West, Stadt und Land, Bürgertum und Arbeiterschaft.Anhand der Analyse von sechs zentralen Kategorien (Staat, Recht, Wirtschaft, Technik, Gewalt, Gesellschaft) wird die Janusköpfigkeit eines Zeitalters erkennbar, das in der Katastrophe des Ersten Weltkrieges sein Ende fand. Umfang: 205 S. ISBN: 978-3-17-037743-1
Inhalt: Zeitroman und Schicksalspanorama: Der 'Anschluss' Österreichs durch die Nazis im März 1938 und ihr Einmarsch in Wien waren ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte. Anschaulich und detailreich erzählt Manfred Flügge vom tragischen Irrtum Kurt Schuschniggs und dem Versagen der Weltöffentlichkeit. In einem Wechsel von historischer Darstellung und beispielhaften Lebenserzählungen von Akteuren und Opfern, unter ihnen Sigmund Freud, Egon Friedell, Robert Musil, Franz Werfel und vielen anderen, entsteht ein Zeitroman, der zum vielfältigen Schicksalspanorama wird. Umfang: 464 S. ISBN: 978-3-8412-1512-3
Inhalt: Christina von Brauns berührende Familiengeschichte wurde von der Kritik als Ausdruck einer spezifisch weiblichen Art des Erinnerns gefeiert. Viele Leserinnen und Leser fanden sich darin wieder. Im Zuge der Me-too-Debatte ist Stille Post aktueller als je zuvor.Die Männer der Familie von Braun schrieben Geschichte: Christina von Brauns Vater war Diplomat. Ihr Großvater Magnus von Braun der erste Reichspressechef. Ihr Onkel der Raketenpionier Wernher von Braun. Wo aber blieben die Frauen? In den Tagebüchern und Briefen erkundet die Autorin die Lebensgeschichten ihrer Vorfahrinnen: Großmutter Hildegard Margis, Frauenrechtlerin und Unternehmerin der ersten Stunde, wird 1944 von der Gestapo wegen ihrer Kontakte zum Widerstand verhaftet. Wenig später stirbt sie im Gefängnis. Hilde, ihre Tochter, verschlägt es während des Krieges in den Vatikan, wo sie sich in eine tragische Affäre verstrickt und daran beinahe zerbricht.In einem neuen Nachwort beschreibt Christina von Braun, wie patriarchalische Denkstrukturen noch heute wirken und welche Kraft es braucht, sich aus ihnen zu lösen. Umfang: 432 S. ISBN: 978-3-8437-2308-4
Inhalt: Der Zusammenbruch der kommunistischen Regime 1989 hat nicht nur im östlichen Europa tief greifende Veränderungen in Gang gesetzt. Ein ganzer Kontinent ist in Bewegung geraten, mit Auswirkungen, die sich auch in Irkutsk, Shanghai oder Chicago spüren lassen. Wie weitreichend dieser Wandel ist, schildern die Autorinnen und Autoren in 21 farbigen Essays. Welche neuen Räume und Identitäten entstehen? Wie ändert sich der Blick der Menschen auf die Geschichte? Und wie rasch entgleiten uns die Erinnerungen an die Zeit des Kalten Krieges und der Teilung, die unser Denken und Handeln so lange bestimmt haben? Die Essays ergeben ein Mosaik von Beobachtungen und Reflexionen über eine sich seit 1989 auf faszinierende Weise neu formierende Welt.Mit Beiträgen von Markus Ackeret, Felix Ackermann, Hans Magnus Enzensberger, José Maria Faraldo, Sheila Fitzpatrick, Klaus Gestwa, Julian Hans, Helga Hirsch, Gangolf Hübinger, Gerd Koenen, Katharina Kucher, Ruth Leiserowitz, Claudio Magris, Jan Musekamp, Norman M. Naimark, Jan Plamper, Gábor T. Rittersporn, Dirk Sager, Rosalinde Sartorti, Susanne Schattenberg, Gregor Thum und Sören Urbansky. Umfang: 250 S. ISBN: 978-3-593-41958-9
Inhalt: Der Dreißigjährige Krieg ist das bestimmende Ereignis des 17. Jahrhunderts. Der vorliegende Band versammelt drei Studien zum Thema aus der Feder von Gerhard Fritz.Der ersten Beitrag ist eine qualitativ und quantitativ angelegte sozialgeschichtliche Analyse des württembergischen Militärs der 1620er Jahre.In der zweiten Studie untersucht Fritz, wie die Erfahrungen des Krieges das festgefügte Weltbild zerstörten. Viele Menschen glaubten nicht mehr, dass Krieg eine Strafe Gottes sei, vielmehr sei er das Werk ruhmsüchtiger Politiker. Religiöse Überzeugungen zerbröckelten und nicht wenige Menschen begannen, an der Existenz Gottes zu zweifeln.Im dritten Beitrag zeigt der Autor beklemmende Parallelen zwischen den Denk- und Sprechverboten des 16. und 17. Jahrhunderts und der Gegenwart auf, wodurch das Thema in einem unerwartet aktuellen Licht erscheint. Umfang: 207 S. ISBN: 978-3-17-042046-5
Inhalt: Südafrika blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück und gilt als Ursprungsort der Menschheit. Mit dem Eintreffen der ersten Schiffe der niederländischen Ostindien-Handelskompanie begann die Kolonialgeschichte Südafrikas, die Zwangseinwanderung von Sklaven und die systematische Unterwerfung der indigenen Bevölkerung. Die Apartheidpolitik des 20. Jahrhunderts bedeutete eine weitere Verschärfung des Rassismus, der zur Grundlage der Staatsordnung wurde.Christoph Marx vermittelt gut lesbar die grundlegenden Informationen zur Geschichte des Landes bis in die unmittelbare Gegenwart. Dabei legt er einen Schwerpunkt auf die politische Ereignisgeschichte vor allem des 20. Jahrhunderts und einen weiteren auf die ungemein facettenreiche Wirtschafts-, Kultur- und Sozialgeschichte. Umfang: 276 S. ISBN: 978-3-17-041006-0
Inhalt: «Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen» ? so ließ der wohl berühmteste Diplomat der Weltgeschichte einmal den spanischen Gesandten wissen, als dieser ihn an ein nicht eingehaltenes Versprechen erinnerte. Johannes Willms geht in seinem neuen Buch dem rätselhaften Genie jenes Mannes nach, der es mit unnachahmlicher Geschmeidigkeit verstand, in sechs verschiedenen Regimen sechsmal eine führende Rolle einzunehmen und das vollständig besiegte Frankreich ohne die geringste Gebietsabtretung durch den Wiener Kongress zu lotsen.Talleyrands Opportunismus mit seinen geradezu mythischen Dimensionen hat ihm bis heute bei den Historikern eine schlechte Presse und heftige moralische Verurteilungen eingetragen. Anders als das gängige Bild vom skrupellosen Verräter portraitiert Willms' neue Biographie Talleyrand erstmals jenseits aller Klischees als Phänotyp seiner Zeit ? einer Epoche gewaltiger sozialer und politischer Umbrüche, von der seine hochadlige Gesellschaftsschicht besonders stark betroffen war. Umfang: 384 S. ISBN: 978-3-406-65066-6
Inhalt: Mit dem Verzeichnen aller Taufen, Trauungen und Beerdigungen legten Pfarrer im 16. Jahrhundert die ersten Personenstandsregister ihrer Gemeinden an.Im 16. Jahrhundert begannen protestantische und katholische Pfarrer ihre Gemeindemitglieder zu registrieren. Anhand von Taufen, Hochzeiten und Bestattungen verzeichneten sie nicht nur wichtige kirchliche Rituale, sondern legten auch die ersten umfassenden Personenstandsverzeichnisse an: Kirchenbücher.Eva Marie Lehner untersucht damit erstmals die Anfänge der Kirchenbuchführung im 16. und 17. Jahrhundert. Dabei geht sie den möglichen Gründen nach, warum das kirchliche Personal systematisch mit der Dokumentation personenbezogener Daten begann. Zudem zeigt sie auf, welche Kategorien (Geschlecht, Stand, Religion, Ehelichkeit, Körper, Seelenheil usw.) wie aufeinander bezogen wurden, um Personen zu identifizieren. Die Forschungsarbeit macht Unterschiede vormoderner und moderner Kategorien der Personenerfassung sowie deren grundsätzliche Veränderbarkeit und Verhandelbarkeit sichtbar. Damit bietet die Lektüre einen Anreiz, aktuelle Diskussionen um Personendaten und Identität in eine längere historische Entwicklung einzuordnen und besser zu verstehen. Umfang: 375 S. ISBN: 978-3-8353-8432-3
Inhalt: Therese - ein schwarzes Mädchen im deutschen Kaiserreich1900 wird ein Kind in Wuppertal geboren. Thereses Vater ist Chef einer Gruppe von Togoern, die auf Völkerschauen und Kolonialausstellungen auftreten. Um dem Säugling die strapaziösen Reisen zu ersparen, vertraut der Vater ihn Pflegeeltern an, dem Ehepaar Hufnagel, das dem Mädchen ein liebevolles Zuhause gibt.Erst spät erfährt Therese, dass die Togotruppe nach Russland weitergezogen ist, wo sich im Zuge des Ersten Weltkriegs und der Russischen Revolution ihre Spur verliert.Als sich die politische Lage in den 30er Jahre zuspitzt, verlässt Therese ihre deutsche Heimat und reist in das ihr unbekannte Togo, die Heimat ihrer Eltern.Thereses Leben - ein fast unbekanntes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Umfang: 304 S. ISBN: 978-3-423-43966-4
Inhalt: Nirgendwo kam der Zynismus der Nationalsozialisten deutlicher zum Ausdruck als in Theresienstadt. Die Weltöffentlichkeit und die zur Deportation bestimmten Juden wurden planmäßig über den Zweck der Einrichtung getäuscht. Bis heute hält sich das Bild des privilegierten «Altersghettos», in dem vor allem musiziert und gemalt wurde. Wolfgang Benz zeichnet in diesem Buch erstmals ein Bild von Theresienstadt, das der Realität zwischen Hoffnung und Vernichtung, zwischen Illusion und Untergang nahe kommt.Die Nationalsozialisten sind mit ihren Lügen über Theresienstadt nicht erfolglos geblieben: In der Literatur findet man immer wieder Hinweise darauf, dass hier die Lebensbedingungen besser waren als in anderen Lagern, dass die Kinder und Jugendlichen in den Genuss von Schulbildung gekommen seien, nirgendwo fehlt der Verweis auf das kulturelle Leben im Ghetto. Dies alles gab es, doch wird dabei ein entscheidender Teil der Wirklichkeit ausgeblendet. Denn Theresienstadt war in das Programm der «Endlösung» eingebunden und von Hunger, Elend und einer hohen Sterblichkeit geprägt. Das Ghetto war hoffnungslos überfüllt und immer wieder gingen Transporte in die Vernichtungslager im Osten. Insgesamt wurden 141.000 Juden, vor allem aus der Tschechoslowakei, Deutschland und Österreich, nach Theresienstadt deportiert, nur 23.000 von ihnen überlebten den Holocaust. Umfang: 281 S. ISBN: 978-3-406-64550-1
Inhalt: "Spanische Grippe", so hieß die verheerendste Grippe- Epidemie der Moderne(300. 000 Tote im Deutschen Reich, bis zu 50 Millionen weltweit) ? und zwar,weil als einer der Ersten der spanische König an ihr erkrankte. Während dieSchulen im Deutschen Reich und in Frankreich geschlossen und von der Südseebis Afrika Quarantänen verhängt wurden, versuchten Ärzte weltweit vergeblich,dem Erreger auf die Spur zu kommen.Aderlässe und Blutegel kamen zu neuen Ehren, Heidelberger Pathologen seziertenviolett und schwarz verfärbte Leichen mit blutroten Lungen (Tuberkulosekrankewie Franz Kafka traf die Grippe besonders hart), ein bulgarischerNaturheiler braute aus Tollkirschen ein Wundermittel gegen die Kopfgrippe.Und dann gab es auch damals schon infizierte Schweine und Vögel ? in einemneuen Vorwort zu dieser Taschenbuchausgabe arbeitet Wilfried Witte weitereParallelen zwischen den Grippewellen am Anfang des 20. Jahrhunderts sowieder Schweinegrippe zu Beginn unseres Jahrhunderts heraus. Umfang: 122 S. ISBN: 978-3-8031-4282-5
Inhalt: Die Internationalisierung der Geschichtswissenschaft schreitet voran. Zunehmend orientiert sie sich an transnationalen Fragestellungen und globalen Zusammenhängen. Dieser Band zieht eine Zwischenbilanz der aktuellen Entwicklung. Vom historischen Vergleich über die europäische Geschichte und die Postcolonial Studies bis zu globalgeschichtlichen Perspektiven stellen die Autoren die wichtigsten Konzepte einer transnationalen Historiographie vor. Daneben werden Felder der Geschichtswissenschaft behandelt, in denen transnationale Perspektiven eine lange Tradition haben ? wie die jüdische Geschichte, die Intellectual History, die Geschichte multinationaler Unternehmen und die Konsumgeschichte ? oder vergleichende und beziehungsgeschichtliche Fragen in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen haben ? wie die historische Nationalismusforschung, die Arbeitergeschichte, die Geschichte der Zivilgesellschaft oder die Geschichte kollektiver Erinnerungen. Schließlich werden Ansätze wie die Kulturgeschichte oder die Mikrogeschichte, die sich gegen internationalisierende Zugriffe zu sperren scheinen, in ihrer transnationalen Dimension diskutiert. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-647-36736-1
Inhalt: Mit dem Sturm auf die Bastille im Juli 1789 nahm eine Revolution ihren Anfang, die eine ganze Welt aus den Angeln heben sollte. Die scheinbar ewige Ordnung des Ancien Régime brach krachend zusammen, ein König von Gottes Gnaden flüchtete und endete auf der Guillotine, radikale Revolutionäre wie Danton und Robespierre übernahmen die Macht, rasch geriet alles in einen Rausch aus Tugend und Terror mit Tausenden von Toten, bis die Revolution ihre Kinder fraß und am Ende ein siegreicher General das Heft in die Hand nahm. Johannes Willms, einer der besten Kenner der Epoche, schildert Personen, Kräfte und Motive. Vor allem aber lässt er immer wieder auch die Akteure selbst zu Wort kommen. Das gibt seiner Darstellung jene Lebendigkeit, für die seine historischen Werke mit Recht gerühmt worden sind. Umfang: 831 S. ISBN: 978-3-406-66937-8
Inhalt: Dieses Buch behandelt die historischen Voraussetzungen, die zum heutigen Zustand der Ökosysteme unter menschlichem Einfluss geführt haben. Es befasst sich mit den Voraussetzungen und Grundannahmen, auf denen die Rezeptions- und Rekonstruktionsforschung der Umweltgeschichte aufbaut. Umweltgeschichte ist damit ein zentrales Element der ökologischen Grundbildung. Ohne Verständnis der systemischen Zusammenhänge und der langzeitlichen Wirksamkeit menschlicher Handlungen, ihrer Folgen und Nebenfolgen, ist die Hoffnung auf einen anderen, nachhaltigen Umgang mit der Natur hinfällig. Der Klimawandel ist ein Beispiel für die Bedeutung der geschichtlichen Dimension. Dass die Gletscher schmelzen, weiß man nur aus dem Vergleich mit historischen Dokumenten. Zentrale Forschungsfelder sind daher die Rekonstruktion und die Rezeption naturaler Zustände durch die historischen Akteure. Für die 2. Auflage wurde der Text überarbeitet und ergänzt. Umfang: 361 S. ISBN: 978-3-662-48809-6
Inhalt: Am 9. November 2019 jährt sich der Tag des Mauerfalls zum dreißigsten Mal. Zeit für ein Resümee der ganz eigenen Art. Die politischen Hintergründe des Mauerfalls wurden schon zur Genüge beschrieben. Aber wie haben die Menschen diesseits und jenseits der Mauer konkret diesen Tag erlebt? Welche Träume und welche Ängste haben sie damit verbunden? Und was ist aus den Träumen und Albträumen geworden? Die Bürgerrechtlerin und Mitbegründerin der DDR-Friedensbewegung und bekannte Autorin und Filmemacherin Freya Klier hat für dieses Buch die unterschiedlichsten Menschen angesprochen und ihnen die Frage gestellt: "Und wo warst du?" So ist ein schillerndes Panorama deutsch-deutscher Geschichte entstanden.23 Zeitzeugen lassen den Leser einen Blick in ihre Seele werfen. Sie eröffnen einzigartige, persönliche und berührende Perspektiven. Neben bekannten öffentlichen Personen wie Bernhard Vogel oder Guy Stern kommen Menschen zu Wort, die außergewöhnliche Leben vor und zum Zeitpunkt der Wende in der DDR führten, u.a.?Astrid Proll lernte als Einundzwanzigjährige Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof kennen und schloss sich in den frühen Siebzigerjahren der RAF an.?Ingo Hasselbach ist der bekannteste Aussteiger aus der Neonaziszene. Seine Artikel, die in der New York Times und der ZEIT abgedruckt wurden, sorgten für großes Aufsehen.?Burkhart Veigel agierte bis 1970 als Fluchthelfer vom Westen aus. Er erhielt im Jahr 2012 das Bundesverdienstkreuz.Aber auch diejenigen, die im Osten wie im Westen ein "ganz normales" Leben führten ? vom Schüler bis zum Politiker, von der Lehrerin bis zur Bankangestellten, erzählen, wie sie diesen Teil der deutsch-deutschen Geschichte erlebt haben. Die Berichte folgen drei zeitlichen Linien:?"Es muss was passieren!" Der lange Weg zum Fall der Mauer?"Die Mauer muss weg!" Aufbruch in die Freiheit?"Zwei Welten treffen aufeinander." Deutschland in Zeiten der Wiedervereinigung"Alle Phasen ? die dunkelsten Momente der DDR-Geschichte ?, jene Nacht an der Mauer, in der ein zermürbter Grenzoffizier die Weisung gab 'Wir fluten jetzt!' ? oder der Aufbruch in ein wiedervereintes Deutschland ? sind in den Erinnerungen der Menschen präsent, die den Herbst 1989 erlebt haben. Nicht alle vermochten die Qualen der Diktatur bisher abzustreifen, doch es wird besser. Manche ziehen uns noch einmal in ihren Glücksrausch, als die Mauer fiel", so Freya Klier.So eröffnet dieser Band nicht nur den Blick auf die jüngere deutsche Vergangenheit, sondern zieht eine Linie bis zum Verständnis der Gegenwart. Und nicht zuletzt fühlt sich auch der Leser direkt angesprochen, sich zu erinnern: "Und wo warst du am 9. November 1989?" Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-451-81669-7
Inhalt: Akademie für Politische Bildung in TutzingZu welcher Generation gehören Sie? Bestimmt haben Sie schon einmal in der einschlägigen Literatur sich selbst und Ihre Altersgenossen nachgeschlagen. Doch wer erschafft diese Begriffe, mit denen Geschichte kollektiv erfahrbar wird? Sind sie durch die Zeitumstände geprägt? Oder werden sie im Nachhinein konstruiert? Und warum sind sie gerade für die deutsche Geschichte nach 1945 so wichtig?Dieser Band beleuchtet die Zäsuren der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert durch die von ihm geformten Generationen: Weltkrieg, Völkermord, Teilung und Vereinigung spiegeln sich in den jeweiligen Alterskohorten und wurden von diesen unterschiedlich rezipiert. Die Autoren stellen dabei ? erstmals überhaupt - die Grundpositionen der Generationenforschung einander gegenüber, die häufig die Blickwinkel ost- und westdeutscher Historiker repräsentieren. Umfang: 320 S. ISBN: 978-3-593-43379-0
Inhalt: Erstmals veröffentlicht John F. Kennedy, geboren 1917, unternahm bereits als junger Mann Reisen nach Deutschland: im Sommer 1937 als Student; im August 1939, unmittelbar vor Kriegsbeginn, als sein Vater Botschafter in Großbritannien war; sowie im Juli und August 1945, wenige Wochen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als Korrespondent. Von diesen drei Reisen hinterließ Kennedy historisch wie persönlich faszinierende Zeugnisse, die hier erstmals veröffentlicht werden und zeigen, welche Eindrücke der spätere Präsident der USA von Deutschland gewann. Seine Deutschland- und Europapolitik und auch seine Berliner Rede aus dem Jahr 1963 sind erst vor diesem Hintergrund richtig zu verstehen. 'Ich sagte gestern, ich würde meinem Nachfolger eine Mitteilung mit der Aufschrift hinterlassen: 'Bei Mutlosigkeit öffnen.' Und darin werden nur drei Worte stehen: 'Geh nach Deutschland!' Vielleicht werde ich diesen Brief eines Tages selbst aufmachen.' John F. Kennedy, 1963 Umfang: 103 S. ISBN: 978-3-8412-0599-5
Inhalt: Mit der alliierten Invasion begann die Befreiung Westeuropas von deutscher Besatzung. Gemeinsam mit der fast zeitgleich stattfindenden Operation ?Bagration?, der entscheidenden Offensive der Roten Armee im Osten, besiegelte sie das Schicksal des Dritten Reiches. Am Abend des ?D-Day? hatten die amerikanischen, kanadischen und britischen Truppen einen ersten Brückenkopf im besetzten Frankreich gesichert. Mitte September standen alliierte Soldaten an der Reichsgrenze. Peter Lieb blendet in die deutschen Widerstandsnester an den Stränden der Normandie ebenso wie in die alliierten Landungsboote, schildert die mühsamen Materialschlachten der ersten Wochen sowie den rasanten Vormarsch nach dem Zusammenbruch des deutschen Widerstands und fragt nach den Reaktionen der französischen Bevölkerung. Dabei verbindet er den ?Feldherrenblick? von oben mit den Kampferfahrungen der einzelnen Soldaten und bettet das Geschehen in die strategischen Rahmenbedingungen des Zweiten Weltkriegs sowie die deutsche Besatzungspolitik in Frankreich ein. Umfang: 254 S. ISBN: 978-3-406-66072-6
Inhalt: Renommierte Experten und Autoren eröffnen wissenschaftlich fundiert und lebendig erzählt das breite Panorama der deutschen Geschichte. Dabei begeben sie sich zusammen mit dem Leser auf einen Streifzug durch die Zeit von der Übertragung des Heiligen Römischen Reiches auf das Frankenreich mit der Krönung Karls des Großen bis zur unmittelbaren Gegenwart. Die Autoren zeichnen in enger Zusammenarbeit mit den fachlichen Gewährsleuten die zentralen Stationen dieser Entwicklungslinie anschaulich nach und erläutern gut verständlich die Hintergründe der Ereignisse. Auf Grundlage der gleichnamigen Hörbuchreihe des Hessischen Rundfunks entsteht so ein Kompendium zu 1200 Jahren deutscher Geschichte. Umfang: 400 S. ISBN: 978-3-406-65938-6
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